Medion MD24500/MD29400 Festplattenreceiver
mit Wechselrahmen nachrüsten - Anleitung - Letzte Ergänzung: 16.01.2008 . Zusätzliche Infos zum MD24500: . Um die Videodaten eines Festplattenreceivers am PC auszulesen (z. B. um DVDs zu brennen) gibt es zwei Möglichkeiten: ein Verbindungskabel zwischen Receiver und PC (USB/Netzwerk) oder den Transport der Festplatte mit Hilfe eines Wechselrahmens. Diese Anleitung wurde für den DVB-S-Receiver Medion MD24500 erstellt. Es gibt auch die DVB-T-Variante MD29400, deren Aufbau sehr ähnlich ist und mit der der Umbau genauso funktionieren sollte. Im MD24500 herrscht drangvolle Enge. Die Festplatte paßt gerade mal so hinein, aber für den Einbau eines Wechselrahmens ist natürlich kein Platz. Somit kann man weniger von einem "Einbau" als von einem "Aufbau" sprechen. Das Ergebnis ist nicht besonders hübsch, aber es funktioniert: Diese Anleitung erhebt nicht den Anspruch, die Lösung schlechthin zu enthalten. Gezeigt wird der Umbau, den der Autor an seinem eigenen MD24500 durchgeführt hat. Es bleibt Ihnen überlassen, die Anleitung abzuwandeln und Teilschritte anders umzusetzen.
. Herzstück des Umbaus ist ein IDE-Wechselrahmen. Es gibt ihn in computerweiß oder schwarz; das bleibt Geschmackssache. Ich habe mich für die schwarze Variante entschieden, weil sie im Umfeld meiner anderen Geräte (Videorecorder, DVD-Player etc.) am wenigsten auffällt. Bei eBay bekommt man ihn für weniger als 4 Euro (zzgl. Versandkosten). Den Lüfter des Receiver-Wechselrahmens können Sie ausbauen (Flachstecker abziehen und Lüfter herausziehen); da der Rahmen nicht ins Computergehäuse eingebaut wird sondern offen betrieben wird, ist der Lüfter überflüssig und würde nur nerven.
So sieht der MD24500 aus, wenn man die fünf Gehäuseschrauben löst und den Deckel lüftet: Nach Lösen der vier Schrauben am Metallwinkel und Abziehen von IDE-Kabel und Stromkabel ist die Platte ausgebaut. Schrauben Sie die Metallwinkel von der Festplatte ab und entfernen Sie die vier Gummiringe, die zur Schalldämmung zwischen Winkeln und Platte eingelegt waren. Das kurze IDE-Kabel, mit dem die Festplatte am Receiver angeschlossen war, können Sie ebenfalls entfernen. Somit ergeben sich folgende überflüssige Originalteile des Receivers, die Sie am besten in eine Tüte packen und für einen eventuellen späteren Rückbau aufbewahren: Nun können Sie die Platte in den Caddy des Wechselrahmens einbauen (Anleitung und Schrauben liegen dem Wechselrahmen bei): Als nächstes wird das Receivergehäuse (untere Hälfte) so bearbeitet, daß später das IDE-Kabel nach draußen geführt werden kann. Ganz vorsichtige Naturen ziehen es vielleicht vor, das Kabel ohne zusätzliche Öffnung zwischen Unterteil und Deckel einzuklemmen, aber diese Lösung erschien mir unbefriedigend. Durch mittiges Aufsetzen des Wechselrahmens läßt sich leicht die Position des IDE-Steckers aufs Gehäuse übertragen. Von oben her muß so viel Platz bleiben, daß die Ausbuchtung des Deckels, die die mittlere Schraube enthält, später nicht aufs Kabel drückt. In meinem Fall ergab das eine Linie knapp über der Beschriftung "TV-SCART". Für die praktische Sägearbeit kann ich dieses Werkzeug empfehlen: Es handelt sich um eine winzige Flex-Scheibe, die in einer Mini-Bohrmaschine eingesetzt wird. Diese Scheiben schneiden sehr fein, brechen aber bei Verkantung leicht ab und verbrauchen sich schnell (d. h. werden kleiner). Zum Aussägen der Kabelöffnung habe ich drei Stück verbraucht. Nach dem Sägen sollten Sie die Schnittkanten mit Schleifpapier oder Feile nachbearbeiten, damit das IDE-Kabel an den Kanten keinen Schaden nimmt. Saugen Sie danach das Innere des Receivers gründlich aus, damit kein Metallstaub auf der Platine zurückbleibt. Um später im Alltag die Festplatte zu koppeln und zu entnehmen, sollten Sie den Receiver vom Netz trennen können. Daher ist es sinnvoll, in den MD24500 einen Netzschalter einzubauen. Wie Sie im Bild sehen, habe ich vorübergehend das Netzteil ausgebaut und rechts eine zusätzliche Öffnung für einen Kippschalter geschnitten. Dessen Einbau erwies sich aber wegen der Enge im Gehäuse als umständlich, weshalb ich auf eine genaue Beschreibung an dieser Stelle verzichte. Als einfachere Alternative empfehle ich einen Zwischenschalter im Netzkabel. Als nächstes benötigen Sie ein längeres IDE-Kabel. Ein herkömmliches 40poliges Kabel genügt völlig. Mittlerweile werden fast nur noch 80polige angeboten, die sich natürlich auch verwenden lassen, obwohl sie aufgrund der feinen Adern etwas empfindlicher sind. Achten Sie auch darauf, daß an den Steckern alle Pins offen sind. (Bei manchen IDE-Kabeln ist ein Pin zu Markierungszwecken zugegossen; solche Kabel sind mit der Steckerleiste im MD24500 nicht kompatibel.) Da die Festplatte künftig andersrum eingebaut wird, müssen Sie das Kabel im Inneren des Gehäuses verdrehen. Außerdem weicht die Position der IDE-Buchse am Wechselrahmen seitlich von der Position der IDE-Buchse im Receiver ab. Beide Probleme lassen sich mit der im Bild gezeigten Origami-Faltung lösen. Nun benötigen Sie noch eine Verlängerung für das Festplatten-Stromkabel. Es genügt eine Länge von knapp 10 cm. Ich habe mir die Verlängerung aus übrigen Computerkomponenten zusammengelötet, aber Sie können auch etwas Fertiges kaufen. In Frage kommt z. B. ein Y-Stromverteiler (von dem Sie das Kabelstück mit der zweiten Buchse, wenn es im Weg ist, abschneiden können). Es wäre natürlich auch möglich, das vorhandene Stromkabel im Receiver auseinanderzuschneiden und mit Kabelstücken zu verlängern. Komplett mit IDE-Kabel und verlängertem Stromkabel bestückt, sieht das Gehäuse dann so aus: Achten Sie bitte auf den korrekten Anschluß des IDE-Kabels: Die rote Markierung muß an Pin 1 liegen, also am Wechselrahmen auf der Seite des Netzteils (in obiger Abbildung rechts) und im Receiver auf der gegenüberliegenden Seite (in obiger Abbildung links). Pin 1 ist auch auf der Platine des Receivers sowie am Wechselrahmen gekennzeichnet. Nun können Sie den Deckel provisorisch aufsetzen und den Wechselrahmen darauf positionieren. Bestimmen Sie genau die Mitte und machen Sie Markierungen mit Bleistift. Bei mittiger Ausrichtung betragen die Abstände von den Seiten jeweils 61 bis 62 mm. Zum Befestigen des Wechselrahmens habe ich Doppelklebeband aus dem Autozubehör-Laden verwendet. Es ist schwarz und hitzefest. Durch die weiche Beschaffenheit dürfte es auch die Schallübertragung mindern. (Das Grüne im Bild ist nur die Schutzfolie. Das eigentliche Klebeband ist schwarz.) Die Unterseite des Wechselrahmens ist nicht gerade für die Klebebefestigung optimiert, aber mit etwas gutem Willen finden sich genügend passende Stellen. Schon allein der Querverbinder liefert ausreichend Auflagefläche für eine dauerhafte Verklebung. Die hintersten 3 1/2 Zentimeter können Sie frei lassen, denn in diesem Bereich wird der Rahmen überstehen. Vielleicht haben Sie die bunten Kabel bemerkt, die (von vorn betrachtet) rechts am Wechselrahmen zu sehen sind. Es sind dies Zuleitungen für zwei LEDs, die den Betrieb signalisieren. Diese LEDs sind sehr grell und nervig (die grüne leuchtet dauernd, die rote flimmert beim Plattenzugriff), weshalb Sie die Kabel entfernen sollten. Damit werden Sie die häßlichen Kabel und die nervigen Lichteffekte gleichzeitig los. Manche Wechselrahmen haben unter den LEDs allerdings noch einen Hauptschalter, dessen Kabel dann ebenfalls seitlich zu sehen sind. Diese Kabel dürfen Sie natürlich nicht kappen! Bevor Sie den Deckel des Receivers endgültig zuschrauben, können Sie noch das verbliebene Blechstück mit einer Gehäuseschraube am Deckel befestigen. Dadurch bleibt nach dem Zuschrauben kein großes Loch: Vorher müssen Sie jedoch rechts aus dem Blechstück noch eine Ecke herausschneiden (oder ein Stück abschneiden), um eine Öffnung für das Festplatten-Stromkabel zu erhalten. Für das IDE-Kabel brauchen Sie hingegen keine Extraöffnung herstellen, da der Sägeschlitz schon breit genug ist: Damit ist der Umbau des Receivers abgeschlossen. Hinweise zur Bedienung: Entnehmen bzw. koppeln Sie die Festplatte nur bei komplett ausgeschaltetem Gerät, denn die IDE-Schnittstelle hat keine Hot-Plugging-Funktionalität. (Das gilt sowohl für den Receiver als auch für den PC.) Fazit nach 1/2 Jahr Benutzung: Der Umbau hat sich bei mir im Großen und Ganzen bewährt. Als einzigen Nachteil bemerke ich ein etwas höheres Laufwerksgeräusch im Vergleich zu vorher; allerdings liegt das Geräusch immer noch unter dem Niveau meines VHS-Recorders, und die Festplatte läuft ja eh nur bei Bedarf. Viel Spaß und Erfolg beim Umbau! . Zusätzliche Informationen: Firmware-Updates für den MD24500 Auslesen der Festplatte Verwendung anderer/zusätzlicher Festplatten Netzteil-Stabilisierung Funktionsstörung der Festplatte nach mehrjährigem Gebrauch AB |